Servus, hier ist nun die Doku zum Fund des Jahres für mich.
Ich war Mitte September mit dem Udo (hat bei mir ein Einzelcoaching gebucht)
in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen unterwegs um den praktischen Teil des
Workshops, die Fototour durchzuführen.
Wir sind also durch mein Lieblingsgebiet gelaufen und haben auch einiges gefunden, unter anderem ein Heliophanus aeneus-Weibchen das für mich unglaublich lange still gehalten hat und eine gerandete Jagdspinne.
Zum Schluß der Tour wollte ich noch an einen See an dem ich letztes Jahr ein riesiges Evarcha Arcuata Männchen gesehen hatte.
Wir sind mit der Absicht dorthin gegangen evtl. nochmal so ein großes Exemplar dieser schönen Springspinnenart zu finden, was wir aber gefunden haben war tausend Mal besser.
Ich habe ja schon einige sehr seltene Spinnen gefunden und fotografieren können, wie z.B.
Dolomedes plantarius, Arctosa cinerea und Sitticus saxicola.
Aber eine Spinnenart die es offiziell hier in Deuschland gar nicht gibt und deren nächste Fundorte erst 400 Kilometer weiter südlich (Neusiedler-See Gebiet/Österreich-Ungarn und das südliche Tessin/italienische Schweiz) liegen hatte ich bisher noch nicht gefunden.
In dem Moment als ich sie entdeckt habe war ich regelrecht paralysiert.
Ich glaube diese Freude kann aber nur jemand nachempfinden der auch so verrückt nach Springspinnen ist wie ich. 😉
Udo hat dann kurz danach auch noch ein Weibchen gefunden, nach einem Männchen habe ich aber an dem Tag vergeblich gesucht.
Also bin ich nochmal einige Tage später alleine hin gefahren um nach dem Männchen zu suchen.
Zum Glück habe ich es auch tatsächlich gefunden, ich habe für die Suche nur etwa 2 Stunden benötigt. Eingeplant war zur Not der ganze Tag. 😉
Ich habe auch noch ein paar Weibchen gefunden und konnte einige tolle Focus Stacks aufnehmen.
Es ist eine sehr schöne Springspinnenart, mit einem für Springspinnen, sehr langen und schlanken Hinterleib. Das Weibchen ist besonders schön mit der hellen und buschigen Behaarung im Kopfbereich und den beiden auffälligen Haarbüscheln an der Kopfseite.
Das Männchen ist dagegen eher unaufällig, wobei es aber schon durch seine schiere Größe leicht zu sehen ist. Es ist aber fast komplett schwarz mit einer hellbraunen Behaarung. Wie das Weibchen verfügt es aber auch über die beiden Haarbüschel am Kopf.
Was ich neben dieser wunderschönen Springspinnenart noch gefunden habe, ist diese tolle Springspinne. Handelt es sich hierbei womöglich um eine Kreuzung aus Marpissa canestrinii und Marpissa nivoyi?
Was für Marpissa canestrinii spricht sind die markanten Haarbüschel an der Kopfseite, für Marpissa nivoyi spricht aber praktisch der ganze Rest des Körpers, nur das diese Art eben keine solche Haarbüschel besitzt.
Ich habe sie im selben Gebiet gefunden wie die Marpissa canestrinii Springspinnen.
Bisher habe ich noch nichts über Kreuzungen bei Springspinnen gelesen, ich glaube aber das es sich hierbei um eine Kreuzung handelt.
Oder doch eine ganz andere Art? Falls diesen Artikel jemand liest der diese Art kennt teilt er mir es bitte mit.
Ansonsten werde ich kommendes Jahr so früh wie möglich dort wieder hinfahren und weiter suchen, denn wenn es wirklich eine Kreuzung aus Marpissa canestrinii
und Marpissa nivoyi ist, dann muß es Marpissa nivoyi dort auch in „Reinform“ geben und genau danach werde ich Ausschau halten.
Aber natürlich möchte ich auch noch weitere tolle Aufnahmen von Marpissa Canestrinii machen und wer weiß was es dort noch alles gibt?
Ich kann es kaum abwarten.