Servus, hier ist ein Grund (Bild oben) warum Extremmakrofotografie-Profis nicht croppen.
Weiter unten im Artikel gehe ich auf diesen doch sehr triftigen Grund ein. Doch erstmal etwas zur Begriffserklärung und weitere Gründe warum man als Extremmakro Fotograf der was auf sich hält nicht croppen sollte.
Was ist Croppen?
Durch das nachträgliche Zuschneiden (Croppen) von Bildern gaukelt man in der Makrofotografie einen größeren Abbildungsmaßstab (ABM) vor als das Bild tatsächlich Original hat.
Auf diese Art erzeugt man so schnell und einfach Fake Extremmakros.
Daher ist es unter Profis auch zurecht verpöhnt, genauso wie das Fotografieren von toten Motiven (ohne es dazu zu schreiben).
Man macht es sich mit beiden „Tricks“ einfach auf ein gutes Bildergebnis zu kommen, ohne es die meisten Leute eben nicht geschafft hätten.
Geübte Makrofotografen erkennen aber meistens solche Fake Extremmakrobilder, da die Schärfentiefe bei einem Zuschnitt auffällig gut verläuft ohne erkennbare Stackingfehler. Außerdem verstricken sich solche Leute meistens in Widersprüche denn es gibt feste Werte für die Schärfentiefe bei bestimmten Blendeneinstellungen und Abbildungsmaßstäben.
Zudem sieht man bei sehr extrem beschnittenen Bildern im Hintergrund nicht das weiche Bokeh das es bei einem so großen ABM haben müsste. Bei sehr großen Abbildungsmaßstäben ab. ca. 3:1 verschmilzt der Hintergrund meistens zu einer Farbe.
Warum viele meiner Bilder dennoch einen sehr bunten Hintergrund mit Bokehkringeln haben, ist weil ich hin und wieder solche Hintergründe extra einfüge, da ich diese einfarbigen Hintergründe oft zu langweilig finde.
Natürlich könnte man jetzt hergehen und in Photoshop dafür sorgen das man ein paar „Stackingfehler“ einbaut oder den Hintergrund noch extra weich zeichnet.
So könnte man zumindest die Leute auf FB oder seiner Webseite hinters Licht führen und sich als toller Extremmakro Fotograf vorkommen, es gibt aber eine Sache für die dann aber die gecroppten Möchtegern Extremmakro Bilder nicht mehr taugen und damit gehe ich nun auf den ersten Satz dieses Artikels ein.
Das Extremmakrobild von dem kleinen Springspinnen Weibchen ( Evarcha arcuata) mit seiner alten Haut neben sich, hängt in meinem Wohnzimmer in einer gestochen scharfen und brillanten Bildqualität in den Maßen 160cm x 90cm.
Es wäre sogar noch ein deutlich größeres Maß bei der Auflösung machbar, aber erstens ist das die maximale Größe beim Bildershop meines Vertrauens und zweites finde ich die Größe optimal und man muß es auch nicht übertreiben.
Das Bild ist nicht nur in originaler Auflösung was bei meiner Sony A77II mit 6000×4000 Pixeln und 24 MP allein schon für solche Ausdrucke ausreicht, sondern es ist ein Panorama Focus Stack mit einer Größe von 8451 x 5633 Pixel, was umgerechnet knapp 34 Megapixel ergibt!
Solche Ausdrucke sind mit gecroppten Bildern nicht möglich, da durch die weggeschnittenen bzw. fehlenden Pixel die Bildqualität deutlich abnimmt und sich die Bilder dann einfach nicht mehr wirklich groß ausdrucken lassen ohne das starkes Bildrauschen, Farbsäume und andere Fehler zu sehen sind.
Wer als Extremmakro Fotograf also croppt um auf große Abbildungsmaßstäbe zu kommen, belügt damit nicht nur sich selbst und andere, er nimmt sich dadurch auch die Möglichkeit seine Bilder schön groß ausgedruckt an die Wand zu hängen und das sollte schon eine Überlegung Wert sein, da das eigentlich das beste ist was man mit seinen Bildern machen kann.
Wie ihr solche geilen und echten Extremmakrobilder hinbekommt, zeige ich in meinen Workshops.