Sandlaufkäfer gehören zu den schwierigsten Makromotiven. Sie sind extrem schnell und flüchten bei gutem Wetter meistens auch sehr schnell. Wie Du dennoch gute Bilder von ihnen bekommen kannst, erfährst Du in diesem Artikel.
1. Bewölkter Himmel ist besser
Sandlaufkäfer sind am aktivsten, wenn es sonnig und warm ist. Bei solchem Wetter einen Sandlaufkäfer als extremes Makro per Focus Stacking zu fotografieren ist sehr schwer. Besser ist es, daher bei bewölktem Wetter nach ihnen zu suchen. Sie sind dann deutlich träger und außerdem wirft man selbst nicht so harte Schatten die sie verschrecken. Wird ein Sandlaufkäfer nämlich vom Fotografen abgeschattet, versucht er meistens schnell aus diesem Schatten zu kommen. Wenn es aber insgesamt nicht viel Licht gibt das auf den Boden scheint, dann merkt ein Sandlaufkäfer das Annähern durch den Fotografen nicht so sehr und fühlt sich nicht so bedroht, als wenn sich ein harter großer Schatten auf einmal über ihn wirft.
2. Schaue nach möglicher Beute
Um Sandlaufkäfer mit Beute zu fotografieren, solltest Du folgendes probieren. Statt nach einem Sandlaufkäfer mit Beute zu suchen, schau nach möglicher Beute in der Nähe der Sandlaufkäfer wie z.B. Grashüpfern oder Käfern. Wenn ein Sandlaufkäfer nun auf diese Beute aufmerksam wird, dann kannst Du mit etwas Glück eine Beutesituation fotografieren. So habe ich es jedenfalls schon Mal geschafft.
3. Bleibe längere Zeit an einer Stelle
Wenn Du eine Stelle gefunden hast im Sandlaufkäfer-Gebiet wo Du es im Liegen halbwegs bequem hast, dann versuche dort auch über einen längeren Zeitraum (einige Minuten) auch bewegungslos zu bleiben. Dadurch wirst Du nach einem Moment nicht mehr als „bedrohlicher Fremdkörper“ von den Sandlaufkäfern gesehen und es kann sein das der ein oder andere Käfer auch etwas näher kommt. Außerdem wirkt man im Liegen natürlich auch nicht mehr so groß und wirft entsprechend auch keinen großen Schatten mehr.
4. Bleibe am Ball
Sandlaufkäfer gehen bei ihrer Flucht immer mehr oder weniger gleich vor. Zuerst fliegen sie ein paar Meter weg, wichtig ist hierbei genau zu beobachten wohin sie fliegen, denn man kann sie aufgrund ihrer Tarnfärbung schnell aus den Augen verlieren. Folgt man ihnen dann wiederholen sie diese Fluchtmethode noch 2-3 Mal und dann bleiben sie normalerweise an einer Stelle und versuchen sich z.B. unter einem Stein zu verstecken oder verlassen sich auf ihre Tarnung. Nun ist es möglich dem Sandlaufkäfer nah genug für ein paar Aufnahmen zu kommen.
5. Eine längere Brennweite ist von Vorteil
Wie schon weiter oben geschrieben ist es extrem schwer einen Sandlaufkäfer bei sonnigem Wetter und als Focus Stack in einem hohen Abbildungsmaßstab zu fotografieren, da man dann sehr nah ran muss und gleichzeitig einen großen Schatten auf den Käfer wirft. Ideale Bedingungen sind daher ein stark bewölkter Himmel und eine Brennweite die es einen erlaubt, nicht ganz so nah ans Motiv zu müssen. Über den Abbildungsmaßstab braucht man sich, zumindest bei gewissen Situationen auch keine Sorgen machen, da Sandlaufkäfer nicht gerade klein sind. Da reicht schon ein Abbildungsmaßstab von knapp 1:1 aus, den ein normales Makroobjektiv liefert um den Käfer von der Seite fotografiert, bildfüllend abzulichten. Beim Sigma Makro-Objektiv MAKRO 105mm F2,8 EX DG OS HSM hat man dabei eine Entfernung zum Käfer von über 30 Zentimeter. Bei dieser Entfernung wirft man dann je nach Sonnenstand keinen Schatten mehr auf den Käfer, daher sollte der Himmel bewölkt sein, sonst erhält man schlechte Bilder mit zu starken Kontrasten.